Rolf Henrich

deutscher Jurist und Schriftsteller; Veröffentl. u. a.: "Der vormundschaftliche Staat. Vom Versagen des real existierenden Sozialismus"; "Die Schlinge" (Roman)

* 24. Februar 1944 Magdeburg

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 02/2002

vom 31. Dezember 2001 (ah), ergänzt um Meldungen bis KW 42/2019

Herkunft

Rolf Henrich wurde am 24. Febr. 1944 in Magdeburg geboren und wuchs in einer kleinbürgerlichen Familie auf.

Ausbildung

Er war Mitglied der Freien Deutschen Jugend (FDJ) und trat ein Jahr nach dem Abitur (1964) in die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) ein. Sein Jurastudium absolvierte H. an der Universität Jena und der Humboldt-Universität in Ost-Berlin. 1968 geriet er im Zusammenhang mit dem "Prager Frühling" erstmals in Konflikt mit dem DDR-Staat. Man warf ihm "Revisionismus" und "Psychologisierung des Rechts" vor, ein zugesagtes Forschungsstipendium wurde gestrichen. Sein Examen bestand H. mit einer Eins. Er qualifizierte sich auch als Facharbeiter im Steinkohlebergbau in Zwickau.

Wirken

Ab 1973 arbeitete H. als Anwalt in Eisenhüttenstadt und wurde SED-Parteisekretär des Kollegiums der Rechtsanwälte im Bezirk Frankfurt/Oder. Später besuchte er auch die Bezirksparteischule der SED in Frankfurt/Oder. H. wurde mehrmals für seine Verdienste ausgezeichnet. Dennoch wurde er angesichts der politischen Prozesse zunehmend kritischer gegenüber der ...